Das Projekt des Architekturbüros Gruppo Lithos für ein Loft in Milano Marittima zeigt, wie ein großflächiger Raum durch die optische Aufteilung in Funktionsbereiche zu neuem Leben erwacht
In einem Penthouse-Apartment an der italienischen Adria erweckt das Architekturbüro Gruppo Lithos eine große Terrasse mit einem cleveren Bodenbelag zu neuem Leben.
Bisweilen sträubt man sich vor dem Gedanken, die Gestaltung eines kleineren (privaten oder gewerblichen) Raums einem Architekten anzuvertrauen. Doch entscheidet man sich schließlich dafür, steht am Ende die Einsicht, dass ein guter Profi die Fähigkeit besitzt, gängige Vorstellungen mit einem Kunstgriff über den Haufen zu werfen und das Problem in einen Vorzug zu verwandeln. Das galt auch in diesem Fall. Die Terrasse der Penthouse-Wohnung Palanti in Milano Marittima fristete ein verwaistes Dasein, weil sie wegen ihrer ausgedehnten Fläche schlecht nutzbar war. Das Architekturbüro Gruppo Lithos (Sabrina Farneti, Enrico Pistocchi und Fulgenzia Ravegnani) holte sie nun aus ihrem Dornröschenschlaf. Und es hat sich gelohnt, denn die Terrasse bietet eine atemberaubende Aussicht auf das Meer auf der einen Seite und auf den berühmten Pinienhain des Badeortes auf der anderen Seite.
Geniestreiche, jene meisterhaften Balanceakte von Vernunft und Phantasie kommen unvermutet. Das, was die Bauherren als Makel bezeichneten – „sie ist groß, windig, ohne Privatsphäre“ – wusste das Architekturbüro mit einem ausgewogenen Zusammenspiel von Ästhetik und Funktionalität geschickt in einen Vorzug zu verwandeln, indem sie einen schlecht genutzten Bereich zum attraktivsten Ort des Apartments machte. Die Terrassenfläche wurde optisch durch Fliesenteppiche aus der Kollektion Crogiolo D_Segni von Marazzi aufgegliedert. Zum Einsatz kamen hierfür abwechselnd die Dekore Micro 3 und Micro 4.
„Im ursprünglichen Zustand dehnte sich die Terrasse sehr weitflächig aus, was sie nicht sehr einladend machte und die Privatsphäre missen ließ“, erklärt der Architekt Enrico Pistocchi. „Dank der Nutzung von zwei geometrischen Mustern in verschiedenen Dekorskalen aus der Kollektion D_Segni konnten vier Fliesenteppiche gestaltet werden, die den Raum zusammenfügen und diverse Funktionsbereiche definieren, was die Terrasse zu einem verlockenden Rückzugsort macht.“ In diesen „Freiräumen“ ist der Essbereich sicherlich der beliebteste, denn er ist auch in den heißeren Tagesstunden nutzbar, da er von einer eleganten Dachkonstruktion mit schwenkbaren Lamellen beschattet wird. Das geometrische Motiv von D_Segni, das Zementfliesenoptik auf Feinsteinzeug überträgt, wird von den Elementen der Balustradenverkleidung aufgegriffen, die andere Gebäude verbergen und den Blick auf das Panorama freigeben, wobei sie zugleich einen Sichtschutz bilden. „Wir haben die Metallelemente der Balustrade per Laserbearbeitung mit dem gleichen Dekor wie Tappeto Micro 3 maßanfertigen lassen. So erhielt die Terrasse ein durchgängiges Designthema“, fügt Enrico Pistocchi hinzu. Noch deutlicher wird das Dekor von Marazzi an den Markisen der ganzflächig verglasten Terrassentüren aufgriffen.
Foto: Enrico Pistocchi