Wie in allen skandinavischen Ländern wird Schweden weiterhin an seiner nachhaltigen Entwicklung arbeiten und mit den Nationen kooperieren, die das Pariser Klimaabkommen unterzeichnet haben. Das Design wird einer der Treiber der Veränderung sein.
Die schwedische Regierung wird das Programm zur Förderung des schwedischen Designs und seiner weltweiten Bekanntheit weiter finanziell unterstützen. Swedish Design Movement ist ein neues Programm zur Förderung der Bekanntheit des schwedischen Designs und der schwedischen Kultur, das sich auf die Bereiche Architektur, Mode, Einrichtung und andere Ausdrucksformen des Designs erstreckt.
Das Programm wird geleitet von Visit Sweden in Zusammenarbeit mit dem Swedish Institute Architects Sweden, dem Verband schwedischer Modemarken, der schwedischen Vereinigung der Holz- und Möbelindustrie, der schwedischen Gesellschaft für Handwerk und Design, Svensk Form, und einer Reihe von schwedischen Städten und Regionen.
Das Programm der in den kommenden Jahren anstehenden Initiativen und der Kommunikationsplan werden anlässlich der nächsten Veranstaltung der Stockholm Design Week bekanntgegeben werden. Ziel ist es, die internationale Bekanntheit von Schweden als Land des Designs zu fördern, Touristen anzuregen, Schweden - auch zur Entdeckung von Architektur und Design - als Ziel zu wählen und den Export von nachhaltigen Produkten und Dienstleistungen zu fördern.
Über die Werte des Designs und wie die neuen Generationen im Hinblick auf eine zunehmend umweltverträgliche und digitalisierte Zukunft arbeiten, haben wir mit Jenny Bergström, Project Manager, Design, Fashion & Architecture des Swedish Institute, die am Programm Swedish Design Move arbeiten wird, und mit Mats Widbom, Managing Director von Svenk Form, gesprochen.
Was sind die Werte, die das skandinavische und schwedische Design weiterhin kennzeichnen werden?
J.B. Nachhaltigkeit, Innovation und Digitalisierung. Nachhaltigkeit im weiteren Sinne, also vom Planungsprozess bis zur Wahl der Materialien, von der Produktion bis zur Logistik und den neuen Geschäftsmodellen. Unternehmen sind sich bewusst, dass sich eine radikale Veränderung durchsetzt, was uns Pandemie bestätigt hat. Der Digitalisierungsschub in diesem Jahr erweist sich für viele Designmarken als positiv und führt zu einem tiefgreifenden Wandel des Geschäfts, auch im Bereich der Mode.
M.W.
Es bleibt der Bezug zur einfachen und funktionalen Formensprache. Und wirklich unwiderruflich ist das Umweltengagement, das in den Zielen und Strategien der Unternehmen immer mehr im Vordergrund steht. Die jungen Designer haben zu diesem Thema, ob es sich nun um Mode, Handwerk, Architektur oder Design handelt, eine starke, maßgebliche Stimme, wie es zuvor nie der Fall war. Wir stellen außerdem eine große und interessante Vielfalt an kreativen Ausdrucksformen, die sich oft an der Grenze zwischen Kunst und Design bewegen, fest. Es geht also nicht mehr nur um Form und Funktion. Es gibt viele interessante Nachwuchsdesigner, die neue Ausdrucksformen vorschlagen. Zu ihnen gehören: Emma Olbers, Monica Förster, Matti Klenell und Claesson Koiviston Rune.
Wie verändert sich die Haltung junger Designer?
J.B.
Bei der neuen Designer-Generation steht die Nachhaltigkeit im Fokus ihrer täglichen Arbeit und erstreckt sich nicht nur auf Umweltaspekte, sondern auch neue Sozialpolitiken und Demokratieformen. Viele junge Designer befassen sich ernsthaft mit Fragen der Inklusion und Diversität. Wie Mats Widbom sagte, arbeiten viele auf künstlerischer und interdisziplinärer Ebene und in Form von Kooperationen. Ihr Ansatz zum Design ist eher experimentell und bisweilen spielerisch. Die jungen schwedischen Designer sind offen für übergreifende Trends und internationale Kooperationen. Viele zielen darauf ab, mit ihrer Arbeit sofort globale Märkte anzusprechen.
Schwedisches Design und italienisches Design, eine Liaison, die Geschichte machen wird?
J.B.
Italienische Planer haben schon immer das schwedische Design inspiriert, aber auch umgekehrt; vielleicht früher mehr als heute. Wir können nicht umhin, an das große Interesse, das in den 1980er Jahren eine Gruppe wie Memphis in Skandinavien weckte zu erinnern und an den Einfluss, den sie ausübte.
M.W.
Das italienische Design ist nach wie vor eine Inspirationsquelle, wobei auch die Textilbranche und die große Vielfalt und Qualität der italienischen Produktion eine Rolle spielen. Die Milano Design Week ist für viele schwedische Designunternehmen noch die wichtigste internationale Plattform. Es wird interessant sein zu sehen, wie sie sich nach diesem umwälzenden Jahr verwandeln wird. Die schwedischen Unternehmen stellen sich bereits auf die Veränderung ein.
Welche Themen werden sich für die Designbranche als immer strategischer erweisen?
J.B.
Design ist grundlegend, wenn damit intelligente und nachhaltige Lösungen für die globalen Herausforderungen umgesetzt werden. Es berührt das Leben der Menschen zutiefst und kann sie zur Beschreitung neuer Wege und Entscheidungen motivieren. Ich glaube, dass die Designindustrie die künftigen Veränderungen in vielen Branchen, nicht nur was Umweltthemen anbetrifft, maßgeblich unterstützen wird.
M.W.
Ökologische und soziale Nachhaltigkeit. Das Design wird das entscheidende Bindeglied zwischen neuen Technologien und dem zunehmenden Fokus auf das Wohlbefinden des Menschen sein. Wir nehmen an, dass es die bahnbrechenden Veränderungen in unserem Lifestyle, was Wohnen, Arbeiten und Reisen anbetrifft, lenken wird.