Additive Fertigung, ein neuer Weg für das Furniture Design

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Keramikbeläge und 3D-Druck, zwei Ausgangspunkte für eine ökologisch nachhaltige Produktion und neue Vorschläge der ästhetischen Gestaltung. Ihre Kombination bereitet den Weg für Einrichtungen, die von der Marke ELLI entwickelt und realisiert werden, während Marazzi als Protagonist der Oberflächen auftritt.

„Die Einrichtungen der Marke ELLI“, erläutert Alessio Elli, der Gründer der Gesellschaft, „sind das Ergebnis innovativen Schaffens, das sich in jeder Hinsicht an Nachhaltigkeit orientiert, denn dank der Innovation werden dabei zahlreiche Elemente einbezogen, wie z.B. das extrem wichtige Thema ‚zero waste‘ in der Phase der Produktion: Es wird nur Material verwendet, das tatsächlich notwendig ist, und Abfälle werden vollständig recycelt, neu eingebunden und wiederverwertet. Indem nur Werkstoffe eingesetzt werden, die zur Realisierung des Produkts wirklich erforderlich sind, wird die Leichtigkeit des Erzeugnisses zu einem wichtigen Parameter des Projekts; der Produktionsprozess erfolgt potenziell ‚just in time‘, wodurch weniger betonierter Boden für Lagergebäude und sonstige Funktionsbereiche der Produktion anfällt; dazu gesellt sich ein schlankes Produktionsambiente in dem Sinn, dass der Platzbedarf der Maschinen begrenzt bleibt und weitaus weniger Energie im Vergleich zu „traditionellen“ Fertigungsverfahren verbraucht wird.

Welche Idee des Unternehmens möchten Sie über das Produkt hinaus vermitteln?

Das Ziel ist die Kreation einer Elli Factory, mit einer „digitalen Werkstatt“ und einem neuen Showroom-Konzept, die ein Teil von weiter gefassten Projekten der Smart City werden soll, d.h., die Fertigung soll wieder in die Städte zurückkehren, wobei auch der Vertrieb neu aufzuwerten ist, der durch Verkaufsstellen „in unmittelbarer Nähe“ übernommen wird. Dank zwei neuer Kapitalgesellschafter wird es mir möglich sein, nicht nur die ersten Produkte zu entwickeln und die ersten Märkte zu erschließen, sondern auch eine Plattform für Eigentümermodelle zu kreieren, die sichtbar, personalisierbar und mittels 3D-Druck umsetzbar sein werden. Originalmodelle nach Zeichnung und Modelle, die sich an den Strömungen und historischen Stilen des italienischen und internationalen Designs orientieren, um die damit verbundenen Werte zu bewahren und die Erinnerung daran aufrechtzuerhalten.

Welche Elemente stehen am Anfang Ihres Projekts, und welche Zielgruppe haben Sie ins Auge gefasst?

Der Vorschlag umfasst einen Tisch, einen Beistelltisch, der auch als Pouf dient, und einen Stuhl, die vollständig mittels 3D-Druck hergestellt werden.

Für die Tischplatten und Oberflächen ist The Top Marazzi in einer Stärke von 6 Millimetern vorgesehen. Die für diese erste Einrichtungsserie ausgewählten Texturen sind Sahara Noir, Golden White und Ceppo di Gré. Die Entscheidung für Oberflächen aus Keramik steht im Einklang mit den Prinzipien der Nachhaltigkeit, auf die das Projekt gründet. Weitere Tischplatten- und Oberflächenserien werden mit Glas und aus gleichermaßen recycelbaren Materialien gefertigt. Mit einigen Unternehmen arbeiten wir an exklusiven Oberflächen und Finishs, die mit den Formen und Farben der neuen Einrichtungen kombiniert werden sollen.

Unsere Zielpersonen sind Käuferinnen und Käufer, die sich den umweltbezogenen Dynamiken und den technologischen Innovationen bewusst sind, wobei wir uns an ein internationales Publikum wenden. Berücksichtigt man die Besonderheiten des Produkts, denken wir, dass als ideale Marktsegmente die Horeca-Branche, aber auch der private Wohnsektor und öffentliche Bereiche in Frage kommen.

 

Wo wird es möglich sein, die neuen Produkte zu kaufen?

Zu Beginn auf Plattformen des E-Commerce und von Dritten – z.B. Artemest, Archiproduct und DesignItaly – mit denen wir seit Jahren zusammenarbeiten und die es uns ermöglicht haben, weltweit zu verkaufen. Zurzeit erstellen wir einen Vertriebsplan, in den wir auch ein Netzwerk von Showrooms und Fachleuten einbeziehen möchten, da sich das produktive Ökosystem dieser Einrichtungslinie geradezu für die Contract-Welt anbietet. In diesem noch unsicheren Klima nimmt das Thema des Teilens und des Entwickelns von Prozessen und Produkten, zwischen Design-Entwürfen und großen Produktionseinrichtungen, eine gewohnte und nutzbringende Stellung ein. Die Modelle können sehr unterschiedlich sein; sie sind jedoch alle an weniger Ressourcenverbrauch und an einer Optimierung der Produktions- und Vertriebsmodelle orientiert.